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Buchrezension: „Das Leben und das Schreiben“ von Stephen King

Autobiografie und Schreibratgeber des „King of Horror“

Zunächst war ich skeptisch, weil die Genres Horror und Science-Fiction so gar nicht mein Ding sind und ich nicht wusste, dass Stephen King auch schon ein Sachbuch geschrieben hat. Dann konnte ich das Werk nicht mehr aus der Hand legen.

Inhaltsangabe

Geplant war zunächst ein Ratgeber für Autoren, doch dann wird Stephen King im realen Leben Opfer eines Unfalls. Seine Wiederherstellung kostet ihn Monate. In dieser Zeit wandelt sich das Buchprojekt, sodass Teil 1 nun Memoiren geworden sind und Teil 2 Tipps zum Schreiben präsentiert.

King beschreibt zunächst den langen Weg von seiner Kindheit, seinen ersten Berührungen mit dem Schreiben über die Jahre finanzieller Entbehrungen und fehlender Anerkennung bis zu seinem schriftstellerischen Durchbruch. Fazit: Einen Plan B gab es nie, die Dankbarkeit für die unerschütterliche Unterstützung seiner Frau ist grenzenlos.

In Teil 2 geht es nicht um die üblichen Tipps, die in Schreibratgebern für Autoren zu finden sind, sondern anhand ganz praktischer Beispiele wird deutlich, was einen guten Text ausmacht.

Mehrwert für den Leser

Dieses Werk des „King of Horror“ besticht durch seinen witzigen und unterhaltsamen Schreibstil, der die Leserin zwingt, dranzubleiben und eine Seite nach der anderen zu verschlingen. Dabei fehlt es nicht an den sorgsam platzierten Spritzern Selbstironie. Beide Teile des Buches – Memoiren und Schreibratgeber – verfügen über eine große Leichtigkeit und gleichzeitig eine messerscharfe Präzision der Formulierungen. Die harte Schule, durch die er selbst ging, um ein guter Autor zu werden, gibt er so ganz nebenbei an seine Leserinnen und Leser weiter, ohne belehrend zu wirken.

Die Kombination der beiden Genres macht die Quintessenz deutlich, die Stephen Kings Leben beschreibt: Sein Leben ohne Literatur ist undenkbar. Sehr nützlich ist die am Ende des Werkes ergänzte Liste seiner Lieblingsbücher, die viel Inspiration für kommenden Lesestoff bietet.

Nach der Lektüre von „Das Leben und das Schreiben“ bedauere ich es zutiefst, den Genres Horror und Science-Fiction so gar nichts abgewinnen zu können. Wie gern würde ich weitere Bücher in diesem Schreibstil verschlingen …

Angaben zum Buch

Stephen King: Das Leben und das Schreiben, Heyne Verlag, München 2011, 384 Seiten.

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